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Es war mir eine Ehre, als Hauptredner zur Konferenz NFT 2023 Seoul eingeladen zu sein. Sie fand am 1. September 2023 im COEX Convention Center in Seoul, Südkorea, statt.
Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und zog viele Teilnehmer aus der ganzen Welt an, die sich für die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich der nicht-fungiblen Token interessierten.
Die Rede wurde dem Thema „The Journey of NFTs in the Age of AI and Web3“ gewidmet.
Darin teilte ich meine Erkenntnisse darüber mit, wie sich NFTs entwickelt haben und was ihre Zukunft bringt, wie künstliche Intelligenz (KI) neue Chancen und Herausforderungen für NFTs schafft und wie sich Web3 als eine neue Version des Internets durchsetzt, das dezentraler, offener und nutzerzentrierter wird.
In diesem Artikel werde ich einige der wichtigsten Punkte meines Vortrags zusammenfassen und Beispiele von NFT-Projekten zur Veranschaulichung anführen. Ich hoffe, Sie werden sie informativ und inspirierend finden.
Was sind NFTs?
Eines der Themen, die ich in meiner Rede behandelt habe, war das grundlegende Konzept und die Definition von NFTs. NFTs sind nicht-fungible Token, d.h. sie sind einzigartig und unersetzlich.
Im Gegensatz zu fungiblen Token, wie z. B. Kryptowährungen, die gegeneinander getauscht werden können, haben NFTs ihre individuellen Eigenschaften und ihren eigenen Wert.
Es handelt sich dabei meist um digitale Gegenstände wie Kunstwerke, Musik, Videos, Spiele, Sammlerstücke und sogar virtuelle Grundstücke, die Nutzer mithilfe der Blockchain-Technologie online kaufen und verkaufen können.
Die Blockchain-Technologie ist das Rückgrat von NFTs und bietet eine sichere und transparente Möglichkeit zur Überprüfung ihrer Authentizität, Knappheit und ihres Eigentums.
Blockchain stellt ein System mit verteilten Verzeichnissen dar, das Transaktionen in einem Netzwerk von Computern aufzeichnet, ohne dass eine zentrale Behörde erforderlich ist.
Jede Transaktion wird vom Netzwerk überprüft und zu einer Kette von Blöcken hinzugefügt, die nicht verändert oder manipuliert werden können. Dadurch wird sichergestellt, dass ein NFT original und selten ist und seinem rechtmäßigen Besitzer gehört.
Der NFT-Markt hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt, insbesondere 2021, als seine Bekanntheit und Rentabilität einen neuen Höchststand erreichten.
Nach Angaben von NonFungible.com belief sich das Gesamtverkaufsvolumen von NFTs im Jahr 2021 auf über 12 $ Milliarden, was mehr als das Zwanzigfache des Vorjahres ist. Auch der Durchschnittspreis eines NFT ist deutlich gestiegen, und zwar von 142 $ im Jahr 2020 auf 3.700 $ im Jahr 2021.
Zu den beliebtesten und meistverkauften NFT-Kollektionen auf dem Markt gehören (Stand: September 2023):
- Bored Ape Yacht Club: 7-Tage-Verkaufsvolumen: 52,2 $ Millionen
- The Sandbox: 7-Tage-Verkaufsvolumen: 33,1 $ Millionen
- CryptoPunks: 7-Tage-Verkaufsvolumen: 17,5 $ Millionen
- Art Blocks: 7-Tage-Verkaufsvolumen: 13,2 $ Millionen
- Decentraland: 7-Tage-Verkaufsvolumen: 6,6 $ Millionen
Diese Sammlungen umfassen verschiedene Arten von digitalen Assets, wie z. B. verpixelte Charaktere, generative Kunst, virtuelle Welten und mehr.
Sie haben Tausende von Käufern und Verkäufern aus der ganzen Welt angezogen, die bereit sind, Millionen von Dollar für einige der seltensten und begehrtesten Stücke zu zahlen.
Ein paar Zahlen verdeutlichen die Bedeutung dieser NFTs. Ein Bored Ape Yacht Club NFT wurde im September 2021 im Auktionshaus Sotheby’s für 24,4 $ Millionen verkauft.
Ein CryptoPunk NFT wurde im Mai 2021 beim Auktionshaus Christie’s für 11,8 $ Millionen veräußert. Ein Art Blocks NFT wurde im August 2021 für 5,4 $ Millionen auf der OpenSea-Plattform versteigert.
Zum Thema: NFT erstellen: die ultimative Künstler-Anleitung 2023
Welche Auswirkungen hat KI auf die NFTs?
Ein weiteres Thema meiner Präsentation waren die Bedeutung und das Potenzial der künstlichen Intelligenz für NFTs.
Ich erläuterte, wie KI die NFTs verändert, indem sie neue Möglichkeiten für die Erstellung einzigartiger digitaler Inhalte schafft, die unterschiedliche Geschmäcker und Vorlieben ansprechen können.
Außerdem ging ich darauf ein, wie KI dynamische Erlebnisse in NFTs integrieren kann, wodurch diese interaktiver und anpassungsfähiger werden.
Eine der Möglichkeiten, die KI für NFTs eröffnet, besteht unter anderem in der automatischen Erstellung von Kunstwerken anhand verschiedener Algorithmen und Modelle.
Dies bedeutet, dass man keine künstlerischen Fähigkeiten oder Erfahrungen haben muss, um seine eigenen NFTs zu erzeugen.
Vielmehr benötigt man lediglich KI-Tools und -Plattformen, die auf der Grundlage von Eingaben wie Schlüsselwörtern, Stilen, Farben usw. Bilder generieren können.
Einige Beispiele für KI-generierte NFTs sind:
- Bei Artbreeder handelt es sich um eine Plattform, auf der man Bilder mithilfe neuronaler Netze erstellen und „züchten“ kann. Zur Auswahl stehen verschiedene Kategorien wie Porträts, Landschaften, Tiere und abstrakte Kunst. Anschließend können die Nutzer diverse Parameter wie Gene, Mutationen und Mischungen zur Erstellung einzigartiger Images festlegen. Zudem kann man Bilder kombinieren, um Hybride und Variationen zu erzeugen.
- GANksy ist eine Sammlung von Straßenkunst, die von einem generativen adversarischen Netzwerk (engl. generative adversarial network, GAN) nach dem Vorbild von Banksy kreiert wurde. Ein GAN ist ein KI-Modell, das aus zwei konkurrierenden Netzwerken besteht: einem Generator, der gefälschte Bilder erzeugt, und einem Diskriminator, der versucht, sie von echten Bildern zu unterscheiden. Der Generator lernt aus dem Feedback des Diskriminators und verbessert sich mit der Zeit. GANksy ist ein GAN, das mit Hunderten von Banksy-Kunstwerken trainiert wurde und dann seine eigenen Originalwerke erzeugt hat.
- Alethea AI bietet die Möglichkeit, intelligente NFTs zu erstellen und zu handeln. Diese können sprechen, interagieren und lernen. Nutzer können ihre eigenen Bilder hochladen oder aus einer Galerie vorgefertigter Avatare wählen und ihnen dann mit Hilfe einer Text-to-Speech-Engine eine Stimme geben. Außerdem kann man die Persönlichkeit, die Stimmung und die Emotionen der NFTs individuell anpassen und diesen neue Fähigkeiten und Kenntnisse beibringen.
Ein weiteres Beispiel dafür, wie KI NFTs verändert, ist die Integration dynamischer Erlebnisse dank ihrer Selbstlernfunktion.
Das bedeutet, dass sich NFTs im Laufe der Zeit aufgrund von externen Faktoren wie Daten, Ereignissen, Benutzeraktionen und mehr anpassen können.
Dadurch werden sie im Vergleich zu herkömmlichen NFTs, die oft die Form einer Bild- oder Audiodatei haben, noch dynamischer.
Was ist Web3 und wie kann es das NFT-Ökosystem erweitern?
Das letzte Thema, das ich in meinem Vortrag behandelte, war Web3 und wie es das NFT-Ökosystem verbessert. Web3 ist eine neue Version des Internets, die seinen Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten und Online-Interaktionen geben soll.
Web3 basiert auf der Blockchain-Technologie und umfasst Funktionen wie Kryptowährungen, NFTs und dezentrale autonome Organisationen (DAOs).
Die Identität ist eine der Hauptfunktionen von Web3. Mit ihrer Hilfe kann man seine Online-Identitäten sicherer und effizienter verwalten, ohne sich auf eine zentrale Behörde verlassen zu müssen.
Mit den Identitätslösungen von Web3 können Nutzer digitale Wallets auf der Blockchain erstellen und nutzen, in denen ihre persönlichen Daten wie Name, E-Mail, Telefonnummer, Adresse und mehr gespeichert werden.
Über diese Wallets kann man dann auf verschiedene Web3-Anwendungen und -Dienste zugreifen, z. B. Marktplätze, soziale Netzwerke, Spiele und mehr.
Zudem können Nutzer auswählen, welche Informationen sie für jede Anwendung oder jeden Dienst freigeben möchten, und den Zugang jederzeit widerrufen. Einige Beispiele für Web3-Identitätslösungen:
- Bei MetaMask handelt es sich um eine Browsererweiterung, mit der man Zugriff auf Ethereum-basierte Anwendungen erhält. MetaMask fungiert als Brücke zwischen dem Browser eines Benutzers und dem Ethereum-Netzwerk. Dies ermöglicht das Senden und Empfangen von Transaktionen, die Interaktion mit Smart Contracts und die Verwaltung von Ethereum-Konten.
- Civic stellt eine Plattform zur Identitätsprüfung mittels Blockchain dar. Mit ihrer Hilfe kann man seine Identität einmal verifizieren und sie dann auf mehreren Plattformen verwenden, ohne denselben Prozess erneut durchlaufen zu müssen. Civic schützt auch die Privatsphäre der Nutzer durch die Verwendung von Zero-Knowledge-Proofs, d. h. kryptografischen Techniken, mit denen Nutzer einen Beweis liefern können, ohne dabei die Einzelheiten preiszugeben.
- Das Protokoll ENS (Ethereum Name Service) ermöglicht es Nutzern, menschenlesbare Namen für ihre Ethereum-Adressen zu registrieren. So wird das Senden und Empfangen von Transaktionen vereinfacht, da man sich nicht mit langen und komplexen alphanumerischen Zeichenketten herumschlagen muss. Darüber hinaus kann man bei ENS auch andere Informationen an den Namen anhängen, z. B. Websites, Profile in sozialen Medien und NFTs.
Zum Thema: MetaMask-Wallet erstellen: So geht’s in weniger als 10 Minuten
NFTs sind ein weiteres wichtiges Merkmal von Web3, das das Ökosystem durch ein dezentralisiertes Internet erweitert, in dem die Nutzer nicht nur Verbraucher, sondern aktive Teilnehmer sind.
Es handelt sich dabei um einzigartige Blockchain-Token, mit denen man auf transparente Weise einen Eigentumsnachweis für Objekte wie digitale Kunst, Musik, Daten, Ingame-Assets, persönliche Aufzeichnungen und mehr erbringen kann.
Zudem kann man mit NFTs digitale Güter auf verschiedenen Web3-Plattformen und -Diensten erstellen, handeln, sammeln und ausstellen.
Fazit
Zum Abschluss meines Vortrags betonte ich die Bedeutung und das Potenzial der Verschmelzung von KI und NFT im Zeitalter des Web3 und vertrat die Ansicht, dass die Konvergenz von KI und NFT es uns ermöglichen wird, einzigartige digitale Güter zu schaffen und zu besitzen, die auf dynamische und intelligente Weise miteinander und mit der Umwelt interagieren können.
Ferner habe ich argumentiert, dass Web3 uns ein demokratischeres und dezentralisiertes Internet bieten wird, in dem wir mehr Freiheit und Kontrolle über unsere Online-Identitäten und -Erfahrungen haben können.
„Web3 basiert auf der Idee der Dezentralisierung, was bedeutet, dass keine einzelne Instanz oder Behörde das Netzwerk kontrollieren oder zensieren kann. Dies passt perfekt zu den Kernwerten von NFTs, die auf dem Grundsatz des Eigentums beruhen, d.h., dass wir unsere Rechte an unseren digitalen Gütern nachweisen und übertragen können.“
„Die Fusion von KI und NFTs im Kontext von Web3 eröffnet einen neuen Horizont für Innovation und Kreativität, in dem wir unendliche Möglichkeiten erforschen und eine größere Kontrolle über unsere digitalen Ressourcen haben können.“
Vielen Dank an das Publikum für seine Aufmerksamkeit sowie an die Organisatoren von NFT 2023 Seoul. Sie finden mich auf X/Twitter unter @anndylian.
